Woher kommst du und wer bist du?
Ich bin der Udo, Baujahr ‘52 und wuchs gemeinsam mit meiner Mutter sowie drei Geschwistern auf. Ursprünglich stamme ich aus dem Ruhrpott, genauer gesagt, aus Wanne-Eickel – meiner Heimat. Wer kennt Wanne-Eickel nicht? Dort findet schließlich die größte Cranger Kirmes im Ruhrpott statt!
Durch das Militär hat es mich schließlich ins Münsterland verschlagen. Heute bin ich verheiratet und Vater von zwei Kindern. Mein Sohn ist 47 Jahre alt und meine Tochter 53. Ich werde bald 73. Ich habe meine Pflicht und Schuldigkeit getan.
Was ist dein Zuständigkeitsbereich bei ECON TEL?
Das ist sehr umfassend. Vor allem im Fahrzeug-Bereich: Kfz-Aufbereitung, Inspektionen und vieles mehr. Außerdem mache ich den Bring-, Abhol-, Haus-, Garten- und Umzugsservice. Also rundum: Mädchen für alles!
Wie sah dein Bildungsweg bisher aus?
Nach meinem Hauptschulabschluss begann ich eine Ausbildung bei der Bundesbahn, bei der ich sechs Jahre tätig war. Jedoch stellte ich fest, dass das nicht der richtige Weg für mich war.
Darauf folgte meine Zeit bei der Bundeswehr. Als einer der letzten „W18er“ wurde ich einberufen. Ursprünglich wollte ich noch zur Polizei wechseln, doch die Bundeswehr hat mich überzeugt. Die Zeit hat mir sehr gut gefallen und ich bin geblieben.
Insgesamt umfasst mein Berufsleben 33 Jahre Bundeswehr, 6 Jahre Bundesbahn und 20 Jahre ECON TEL. Macht summa summarum: 59 Jahre verheiratet. Besser gesagt mit ECON TEL, Bundeswehr und Bundesbahn. Mit meiner Frau 54 Jahre, Punkt.
Wie bist du in diesen Zuständigkeitsbereich gekommen?
Mit 52 Jahren konnte mich die Bundeswehr nicht mehr gebrauchen. Doch ich wusste, dass ich eine neue Aufgabe brauche. Ich dachte mir: Mit 52 geht man nicht nach Hause. Man braucht eine Aufgabe und muss sehen, dass die Gesellschaft einen braucht.
Eines Tages stieß ich in der Zeitung auf eine Annonce: „Wir suchen einen rüstigen Rentner für unseren Fuhrpark.“ Da habe ich gedacht: Rüstiger Rentner, Fuhrpark…das wäre etwas für mich. Und Autos waren immer mein Ding…da fangen wir mal an.
Was war die größte Veränderung, die du miterlebt hast?
Die größte Veränderung war der Wechsel von der Bundeswehr, also aus dem öffentlichen Dienst und Beamtentum, in die freie Wirtschaft. Das war schon eine Umstellung.
Bei der Bundesbahn und Bundeswehr hat niemand hinterher gefragt, ob du etwas getan hast oder nicht. Aber hier musste ich erkennen, dass du in der freien Wirtschaft – unterm Strich – etwas leisten musst. Dass du etwas erbringen musst…danach wird man gemessen.
Das war die größte Veränderung, die ich hier so feststellen durfte. Dann habe ich mir eben gesagt: Man, ging es dir gut! Gott sei Dank, bin ich jetzt dementsprechend freiberuflich für die Firma tätig. Ich muss nicht aufstehen, ich kann. Das ist das Schöne.
Welche Herausforderungen hast du gemeistert?
Bei ECON TEL brachte jeder Tag neue Aufgaben sowie Herausforderungen, die man so vorher nicht kannte. Dank meiner Zeit bei der Bundeswehr, war ich es gewohnt, zu organisieren, sodass ich mit den verschiedenen ECON TEL-Herausforderungen, wie etwa Abhol- und Bringservice oder die neuste Elektronik bei den Fahrzeugen souverän umgehen konnte.
Auch das Zusammenarbeiten mit den Menschen, zum Beispiel mit den Leuten in den Autohäusern: Das war immer eine Besonderheit und machte viel aus. Also das möchte ich heute nicht missen. Ich bin dafür dankbar, dass ich das hier erleben durfte!
Ich habe viele Leute hier kommen und gehen sehen. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Wo sich gesagt wurde: Oh, das ist nichts für mich. Also bitteschön: Hör auf dein Bauchgefühl! War richtig und dafür bin ich dankbar. Wenn ich nach oben gucke und mich frage „Wie lange hast du noch?“ Dann denke ich mir: Ich mache so lange, wie es mir noch gut geht und solange ich gesundheitlich in der Lage bin, dass alles noch zu machen. Toi, Toi, Toi!
Wie haben sich deine Aufgaben und Arbeitsweisen geändert?
In 20 Jahren durch die Technik…da gab es schon Veränderungen. Die Autos mit einem Zündschlüssel werden heute gar nicht mehr produziert. Die Start-Stopp-Funktion ist Standard geworden. Dann Elektronik "bis zum geht nicht mehr" und keiner weiß mehr so genau, wie das Ganze funktioniert. Da sieht man schon, wohin wir gehen. Wenn jetzt noch die Künstliche Intelligenz überall Einzug hält...da frage ich mich: Wollen wir das alles?
Corona hat für die Firma auch viel Veränderung gebracht. Wo man gesagt hat: Homeoffice schreiben wir ganz groß…wie machen wir das? Gerade im Vertrieb…wir müssen dranbleiben. Stillstand ist Rückstand.
Ich konnte das von Jahr zu Jahr miterleben. Die Firma ist nicht stehen geblieben, sie hat immer etwas dafür getan. Und gerade im Vertrieb ist das unbedingt von Nöten. Wenn man jetzt guckt: Video-Studios, Online-Präsentationen etc. Die sind in der heutigen Zeit ein Muss, geht gar nicht anders. Das hält mich auch immer wieder auf dem neusten Stand. Wenn mich heute jemand zu den Autos fragt, wie etwas geht, dann muss ich mich auch „reinriechen“…ist halt so.
Was würdest du Berufseinsteigern raten?
Als erstes würde ich sagen: Ein gutes Ego ist wichtig, ebenso wie Ziele Schritt für Schritt anzugehen. Der Wille, der Ehrgeiz sowie nicht aufzugeben. Das war für mich das Wichtigste, das war immer mein Motto.
Auch bei der Bundeswehr bin ich klein angefangen und habe mich Schritt für Schritt weiterentwickelt. Aber: Es liegt an jedem selbst…was mache ich daraus, wie bin ich.
„Hör auf dein Bauchgefühl!“ sage ich, es wird dir keiner etwas schenken. Von nichts kommt nichts. Du musst etwas tun. (…) Und positives Denken, in jeglicher Situation. Es gibt mal positive Seiten und es gibt mal negative Seiten. Diese muss man dann auch wegstecken. Dann geht es weiter!
Gibt es ein Erlebnis, das du mit uns teilen möchtest?
Jeder Tag war ein Erlebnis, bei dem ich das Gefühl hatte: Da kannst du anderen helfen, mit dem, was du tust.
Während meiner Zeit bei der Bundeswehr gab es eigentlich jeden Tag das Gleiche zu tun. Hat viel Spaß gemacht – gar keine Frage – mit Menschen zu arbeiten. Sowie hier auch. Im Gegensatz dazu, konnte ich hier feststellen, dass es sich unmittelbar auswirkt. Zum Beispiel, wenn jemand Probleme mit dem Wagen hatte und ich mich darum gekümmert habe. Und siehe da: Es klappte! Da konnte ich mich jeden Tag danach im Spiegel anschauen. Es hat mir jeden Tag mehr Spaß gemacht!